Meine Liebe zum Schreiben hab ich dank der Kurzgeschichte wiedergefunden. Ein Genre, das – zumindest in der Belletristik – einen etwas schwierigen Stand hat. Vollkommen zu Unrecht, wie ich finde! Dies ist ein Versuch, vielleicht auch Dich von den Vorteilen dieses literarischen Formats zu überzeugen ... (wenn das überhaupt notwendig ist :D )
Kurzgeschichten sind überall
Als Kind habe ich mich durch Hunderte von Hörspielkassetten gearbeitet. Hinweis: Kassetten sind diese portablen Magnetbänder, die in den Achzigern die Speerspitze der Tonträger darstellten! Zunächst bestand meine Sammlung überwiegend aus Märchen, doch schon bald kamen Jugendserien wie Hui-Buh, Die Fünf Freunde und Die Drei Fragezeichen dazu. Sie alle hatten eine Gemeinsamkeit: Die Geschichte war nach etwa 45 Minuten erzählt. Es waren Kurzgeschichten, in Form von Hörspielkassetten.
Springen wir in die Gegenwart, haben viele Serien auf Netflix Gemeinsamkeiten mit den Kassetten, die ich als Jugendlicher geliebt habe. Es sind in sich abgeschlossene Geschichten – wenn man mal von Serien mit Episoden-übergreifenden Erzählstrukturen wie in Game Of Thrones absieht. Und sie bedienen sich alle eines Tricks, den ich auch in Alendia anwende: Die Protagonisten bleiben von Folge zu Folge gleich. So lernt man in jeder Episode ein wenig mehr über die Charaktere und nimmt dieses Wissen auch in zukünftige Folgen mit. Kurzgeschichten sind überall zu finden, nicht nur in Sitcoms, Krimi- oder Comedy-Serien. Sie treten auch in Form von Comics, Fanfictions, Hörspielen, Youtube-Videos oder Artikeln auf.
Nur im Buchhandel haftet der Kurzgeschichte anscheinend ein Stigma an, welches deutsche Verlage panisch vor Anthologien Reißaus nehmen lässt. "Das verkauft sich nicht!"
Vorteile als Leser
Zurückblickend muss ich feststellen, dass ich Kurzgeschichten schon immer interessant fand. Ich habe meine ersten Star-Trek Bücher verschlungen, deren Kapitel aus in sich abgeschlossenen Erzählungen bestanden. Die Sherlock-Holmes-Geschichten! Und nicht zuletzt die Chroniken der Drachenlanze, die mich vor allem mit ungewöhnlichen Erzählstrukturen überzeugen konnten.
Und vielleicht fällt Euch schon etwas auf: All die Geschichten kommen nicht aus Deutschland. Aus irgendeinem, mir unerfindlichen Grund ist die Kurzgeschichte in Deutschland abseits der Hochliteratur kaum anzutreffen. Anders zum Beispiel in Amerika. Auf meiner Reise in die Staaten hatte ich am Flughafen in L.A. noch ein paar Dollar übrig. Mir blieb noch etwas Zeit, und so wollte ich mit dem Rest des Geldes in einem Buchladen im Sicherheitsbereich noch etwas Fantasy-Lektüre für den langen Flug erstehen. Ich war überrascht, dass in so einem eher kärglich bestückten Flughafen-Shop gleich drei unterschiedliche Kurzgeschichten-Anthologien zu finden waren. Eine davon habe ich gekauft (für die anderen hat mein Restgeld nicht ausgereicht ...). Aufgrund dieser Erfahrung habe ich zu Hause meinen Kindle hervorgeholt und nach englischsprachigen Fantasy- und Science-Fiction-Anthologien gesucht. Ich bin fündig geworden! (Weiter unten findet ihr eine Auflistung!)
Ich finde Kurzgeschichten und Erzählungen sehr angenehm zu lesen. Vielleicht liegt es an meinem teils sehr stressigem Arbeitsalltag, bei dem es mir immer wieder passiert, dass ich wochenlang nicht dazu komme, einen angefangenen Roman weiterzulesen. Das ist in etwa so, wie ein komplexes RPG nach einem Monat Pause wieder zu starten und sich nicht mehr zurechtzufinden – vielleicht kennt das der ein oder andere. Eine Kurzgeschichte kann ich in einer, vielleicht zwei Sessions durchlesen. Aufgrund der Kürze ist der Sprachstil meist auf den Punkt gebracht, und es wird weniger Ballast hinzugedichtet. Abschnitte, die ausschweifend unwichtige Dinge beschreiben, um auf eine eventuell vorgegebene Länge zu kommen oder um von einem Amazon-Algorithmus erfasst zu werden, sind unpassend für eine Kurzgeschichte. Natürlich mag ich es auch, kopfüber in die fantastische Welt eines Romans einzutauchen, aber eine gute Kurzgeschichte schafft das auch – in einem Bruchteil der Zeit.
Vorteile als Schreiber
Ich empfinde auch die Arbeit an einer Kurzgeschichte als sehr angenehm. Die dramaturgische Entwicklung ist überschaubarer, die Auswirkungen von Änderungen und Korrekturen sind unmittelbarer. Trotzdem kann eine Kurzgeschichte komplexe Erzählstrukturen aufweisen, die Begrenzung in der Länge jedoch zwingt einen dazu, präziser mit den Charakteren, Ereignissen und Gedanken umzugehen. Nicht zuletzt lässt die Kurzgeschichte auch experimentellere Strukturen zu; als Autor ist man risikofreudiger als vielleicht bei einem Roman. Eine Kurzgeschichte wie "Durch die Finsternis", in dem zwei Charaktere zusammen gegen Gefahren bestehen müssen, ohne die Sprache des jeweils anderen zu sprechen, ist nur schwerlich als Roman vorstellbar.
Links zu den oben abgebildeten, englischsprachigen Kurzgeschichten-Sammlungen, die kostenlos auf Amazon zu finden sind:
Defiant Guardians | Lost Lore | Hall Of Heroes | Once Upon A Time
Ich glaube für Autoren stellt die Kurzgeschichte eine großartige Möglichkeit dar, das eigene Feingefühl für Dramaturgie, Sprachstil und Charakterentwicklung zu verbessern. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Scheitern. Viele Roman-Autoren investieren lange Stunden, Tage, Wochen, um irgendwann in einer dramaturgischen Sackgasse steckenzubleiben. Je länger man an einem Text gearbeitet hat, desto schwerer wird es sein, eine Änderung vorzunehmen, denn meist zieht eine Korrektur weitere Folgekorrekturen mit sich. Bei einer Kurzgeschichte ist es einfacher, den Mut für grundlegende Änderungen aufzubringen - eine Fähigkeit, die ich für unfassbar wichtig halte und die ich manchmal bei den Autoren aus der Alendia-Community vermisse.
Fazit
Ich befürchte, dass die Verlage in einem nicht ganz Unrecht haben: Kurzgeschichten-Anthologien sind auch bei Lesern nicht beliebt. Aber vielleicht liegt das an der Bezeichnung. Ich denke momentan viel darüber nach, da ich mit dem ersten Alendia-Buch genau in dieser Zwickmühle stecke. Faktisch ist die Zusammenstellung der Alendia-Geschichten eine Kurzgeschichten-Sammlung. Ich sehe aber einen eklatanten Unterschied zu einer Zusammenstellung von Geschichten, die nichts miteinander zu tun haben, denn die Geschichten in Alendia beeinflussen sich, die sechs Helden entwickeln sich weiter, die Welt erblüht von Episode zu Episode in neuen Farben. Somit rede ich immer gerne von einer Staffel – als wäre Alendia eine Netflix-Serie.
Aber vielleicht ist das genau der Punkt: Wir brauchen auch in der Literatur eine neue Gattung. Etwas, das der modernen Erzählstruktur von Serien entspricht. Und vielleicht kann damit der Kurzgeschichte auch in Deutschland eine neue, glorreiche Stellung eingeräumt werden, die sie schon lange verdient hätte.
Könnt ihr mir Kurzgeschichten-Sammlungen empfehlen? Oder, wenn Ihr Kurzgeschichten nicht mögt, schreibt mir doch, warum!
Ich wünsche dir viel Glück/Erfolg beim weiteren umsetzen der Âlendia Reihe als Bücherformat!
Die einzigsten Kurzgeschichten die ich verfolge, sind tatsächlich von Alendia. Hier allerdings wiederum lieber fertigen die Hörbücher. Davor hatte ich mit Hörbüchern nix am Hut. Obwohl ich über den Winter hoffentlich mal wieder in die unveröffentlichten Geschichten reinschnuppern kann ... dann gibt es auch einen Kommentar für den Autor.
Aus meiner Kindheit kenne ich noch "Lurchis Abenteuer" ... die gab es immer im Salamander-Schuhladen auf Kassette. :) Ich kann mich noch an zwei Märchen erinnern: König Drosselbart und Von einem der auszog das Fürchten zu lernen. Unser absolutes Highlight an Kassetten war eine selbstaufgenommene Folge von Asterix und Obelix: Asterix und Kleopatra ... obwohl man "nur" noch die Geräusche und Stimmen hörte, spielte sich der Trickfilm einfach im Kopf ab ... war toll. :)
Ich müsste im Schrank meiner Oma mal nachschauen ... vielleicht liegen die Kassetten noch drinnen.
Ein Bekannter von mir, er ist u. a. Stadtführer, schreibt seit einigen Jahren auch kleine Romane, Kurzgeschichten und Kinderromane. Von ihm habe ich sein zweites Buch: "Geschichten aus dem Einweckglas" inkl. Widmung als "Bezahlung" bekommen. Die kleinen Geschichten sind in ca. 10 - 20 Min. gelesen und echt gut ... er ist immerhin Laie. Er erzählt mir oft von den Schwierigkeiten mit den Verlagen, dem Vertrieb und was alles noch so dazugehört ... ist oft ein langer (und steiniger) Weg, bis das Buch endlich vom Verlang angenommen und schlußendlich im Handel ist. Dennoch finde ich den Austausch mit ihm sehr spannend - manchmal kann ich ihm auch ein paar Tipps geben, was Richtung Werbung/Marketing/Denken als Selbständiger geht.
Für Alendia weiterhin viel Erfolg, steigende Umsätze und gute Ideen für Geschichten. Auf die Alendia-Buchreihe bin ich schon gespannt.
Außerdem wünsche ich einen schönen 1. Advent und eine besinnliche Adventszeit.
Freue mich auf Deinen nächsten Artikel - hier lernt man immer dazu ... heute waren es (neue) Wörter für den Wortschatz. ;)
Wenn ich mich hinsetze und ein Buch lese, dann ist das meist ein Wälzer, der sich gewaschen hat. Ein Buch lesen ist wie in ein anderes Land reisen. Ich brauch erstmal eine Weile, bis ich ankomme. Serien, die man im Binge-Watching konsumiert, sind im Grunde auch nicht anders. Besonders das indirekte Erzählen und Beschreiben von Figuren entspricht der heutigen Lesepräferenz und Sehgewohnheit. Man bekommt Eigenschaften von Figuren nicht mehr auf dem Silbertablett präsentiert, sondern der Leser wird Stück für Stück mit Informationen gefüttert, als wäre jeder Text ein Krimi oder Rätsel. Das fordert die Aufmerksamkeit und macht das Lesen zwar spannend aber eben auch anstrengend. Märchen, mal zum Vergleich, machen ohne Umschweife klar, wer der Böse und wer der Gute ist. Aber den Medienkonsumenten von heute scheint nichts über Plot-Twists und andere erzählerischen Kniffe zu gehen.
Als angehender Grundschullehrer hab ich in den vergangenen Jahren auch eine ganze Menge Bücher für Erstleser bzw. Kinderliteratur für Leselernende bis zehn Jahre durchforstet. Diese haben oft eine Sammlung von Einzelgeschichten, mal als Abenteuer wie Benjamin Blümchen oder deine Beispiele, mal mit einer Überschrift wie Kalendergeschichten oder Gruselgeschichten usw. Es gibt auch eine ganze Menge von Büchern, die zum Vorlesen in 10-Minuten-Häppchen gegliedert sind. Für Erwachsene gibt’s aber im Bücherladen auch nach meiner Erfahrung immer nur die Comic- bzw. Manga-Abteilung für den kurzen Lesespaß.
Beim Produzieren von Literatur ist das Format Kurzgeschichte dagegen aus den von dir genannten Gründen super. Man braucht keine jahrelange Politur im World-Building, weil man entweder auf die Realität oder Bekanntes in der fiktiven Welt aufbauen kann. Außerdem wird es in der Regel auch als Format für Schreibwettbewerbe genutzt, weil sich eine Kurzgeschichte eben mal so abfassen lässt. In anderen literarischen Erzählformen ist da noch nichts gewonnen. Erzählerisch kann man quasi alles machen, schöner Sandkasten der Möglichkeiten.
Aber weil sich so viele in dem Sandkasten austoben, gibt es eben auch viel, was Verlage bedenkenlos als Ausschuss kategorisieren würden. Wer einen ganzen Roman schreibt, hat super viel Zeit investiert. Ein Lektor kann aber oft schon nach wenigen Seiten sagen, ob das was wird oder nicht. Kurzgeschichten kann man zwar schnell zu Ende lesen, aber bei der Fülle des Angebots, fällt es vermutlich schwerer, die Perlen herauszupicken.
Bei Romanen ist es ja auch nicht so, dass der Lektor das liest und „Juhu!“ schreit. Wie in dem Interview mit Theresa Hannig deutlich geworden ist, sind die ja auf der Suche nach Genre-Büchern. Ist das Genre nicht etabliert, dann wird’s schwierig. Arme Kurzgeschichte. Unter Erwachsenen haben sie in der Textform als Fortsetzungsgeschichte vielleicht nicht die nötige Leserbindung, um für Verlage attraktiv zu sein. Als Teil eines Komplex-Angebotes wie einer monatlichen Zeitschrift, leidet die Kurzgeschichte wohl unter dem selben Problem wie alle Printmedien.
Vielleicht gibt es ja in absehbarer Zeit mal eine Kurzgeschichten/Hörspielplattform, die beides als eigene Kategorie anerkennt und im Preis die Lesezeit/Hörzeit der entscheidende Punkt ist. Solange erfreut sich die Kurzprosa im Internet als Fanfiction oder Testformat eines kreativen Lebens. Und genau deshalb hat es die Erzählform Kurzgeschichte für mich einen Ehrenplatz im Dschungel der Literatur verdient.
Ich wünsche weiter frohes Schaffen und eine schöne Adventszeit!
Michael Niavaranis (österreichischer Kabarettist und Autor) Erzählband nennt sich übrigens “Vermischte Schriften“ - auch schön.
(Und ja, ich suche auch noch eine Gattung für mein Werk - “Mein Roman besteht eigentlich aus neun Erzählungen“ ist immer schwer zu erklären...)
Klingt so, als wäre die Gattung, die ich suche genau das, was auch Deinen "Roman" treffen könnte :D Vielleicht, um sich von "Serie" abzusetzen: eine "Sequenz" :D
Allerdings kam ich spontan nicht auf Kurzgeschichten, die ich auch gelesen habe. Schon als Kind habe ich genau wie heute äusserst dicke Bücher gelesen,
habe mich gerne für mehrere Stunden oder Tage in einer Welt verloren (hier beispielsweise im Alter von neun Jahren mit "Professors Zwillinge" von Else Ury, über 570 Seiten). Das kann mir eine Kurzgeschichte natürlich nicht bieten, also wäre dies als ein (einziger) negativer Aspekt zu werten.
Ich erinnere mich allerdings, dass ich von den Kurzgeschichten, die wir damals im Schulunterricht durchgenommen hatten, immer äusserst beeindruckt war.
Z.B. "Katze im Regen" und "Das Ende von Etwas" von Ernest Hemingway, Werke von Heinrich Böll oder Ilse Aichinger, um nur einige zu nennen.
Für mich ist das Faszinierende an Kurzgeschichten zum Ersten die Wortwahl. Die Autoren haben nicht die Möglichkeit, alles bis ins kleinste Detail zu beschreiben, aber die Worte, die sie verwenden, sind weise gewählt und genügen, um die eigene Fantasie anzuregen und eine Szene oder einen Schauplatz mit möglichst wenig Worten dennoch anschaulich darzustellen.
Zweitens ist es der Inhalt. Nun kommt es natürlich auf die Erzählweise an, aber gerade bei Kurzgeschichten, die sich auf eine einzige zwischenmenschliche Handlung oder auf eine Szene der Nachkriegszeit beziehen, muss man oft zwischen den Zeilen lesen, um die eigentliche Kernaussage zu begreifen (hier die zuvorgenannte "Katze im Regen" v. Ernest Hemingway als tolles Beispiel). Ich liebe es, wenn man mit einem Text arbeiten muss, wenn man angeregt wird, sich mehr mit dem geschriebenen Wort auseinanderzusetzen, als es einfach hinzunehmen.
Nach einiger Zeit des Überlegens kommt mir in den Sinn, dass ich in meinen frühen Jungendjahren gerne Abenteuer mit der Knickerbockerbande von Thomas Brezina gelesen habe. Dort gab es viele Sonderbände, unter anderem eine Sammlung an Kriminalfällen- jeweils wenige Seiten lang-, in denen im Text immer ein Hinweis eingestreut war und man sie anschliessend selbst lösen konnte. Nannte sich glaube ich "Deine Entscheidung". Das fand ich toll.
Nun bin ich jemand, der schon unzählige Stunden Schlaf gegen mehr Lesezeit eingetauscht hat, weil ich mich so festgelesen hatte, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Hier also ein positiver Aspekt von Kurzgeschichtensammlungen. Man kann sich pro Tag eine Geschichte vornehmen, ist pünktlich zur Schlafenszeit damit fertig und kann im besten Falle (in meinem Fall nicht immer ;-)) damit abschliessen.
Gerade bei Alendia finde ich das sehr spannend im Hinblick auf das von dir erwähnte Buch, denn es würde auf wunderbare Weise das Beste beider Welten vereinen. Einerseits ist es eine Sammlung von Kurzgeschichten, andererseits findet alles in derselben Welt mit immer wiederkehrenden Charakteren statt. Es wäre also auch gut lesbar für Fans von Fantasyromanen oder dicken Büchern generell. :-)
Du hast mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Kurzgeschichten sind klasse, da man sie nach einem anstrengenden Tag im Bett lesen kann und das Ende noch mitbekommt :) Ich lese gerade (mal wieder) "Der tödliche Rasierspiegel" von Dietmar Bittrich. Es sind tolle kurze Geschichten :), wie man die lästige Verwandtschaft loswird. Aber die Streiche von Max und Moritz sind im Grunde auch Kurzgeschichten, genau wie die Märchen von Gebrüder Grimm (wie oben auch Jerina anführte). Aber auch die Krimis oder Liebesschnulzen in den Frauenzeitschriften ...
Kurzum: ich liebe sie und werde nicht aufhören, sie zu lesen:)
Ganz liebe Grüße Mumskey
Aber ja, Max und Moritz habe ich ganz vergessen - die hatte ich auch als Kassette - heute gibts die wahrscheinlich nur in der abgeschwächten Form ...
Was ich an vielen Kurzgeschichten als leser besonders mag ist das deren Aufbau oft dem eines Traumes entspricht. Man landet in einer Welt, einem Ereignis oder einer Story und erlebt die Handlung. Bei einigen kann sich das Drumherum oder die weitere Welt auch selbst erdenken und so die Handlung für sich selbst noch ausschmücken. Bei Anthologien baut sich dabei auch stück für stück eine ganze Welt auf und das lesen hat einen besonderen Entdecker-faktor, der mir manchmal bei Romanen fehlt.
Kurz gesagt, ein Hoch auf die Kurzgeschichte!
An sich war der Goblin ein Experiment, oder proof of concept für mich selbst, um zu sehen ob ich sowas überhaupt hinbekomme. Dabei hatte ich auch so viel spaß am Kreativsein wie schon lange nicht mehr und bin wieder ins geschichtenerzählen eingestiegen :)