Es gibt nur wenig Spiele, bei denen ich bei jeder Folge des LPs wieder von den Einfällen und der cleveren Umsetzung der Entwickler beeindruckt war. Brothers – a Tale of Two Sons ist so ein Spiel und ich erinnere mich bis heute gerne an diese Video-Reihe zurück.
Hin und wieder stelle ich hier eines meiner alten Let's Plays vor - es sind Spiele, die mich nachdrücklich geprägt haben, und mit deren LP-Videos ich mich auch nach einigen Jahren immer noch identifizieren kann ...
Zweisamkeit für mich alleine
Brothers ist eines dieser Spiele, die dank der beharrlichen Vision eines Einzelnen zu etwas Besonderem wurde. In der Entwicklung von Computerspielen kommen Visionäre oftmals etwas zu kurz. Mit Josef Fares haben Starbreeze Studios die ungewöhnliche Entscheidung getroffen, einen gestandenen Film-Regisseur als Writer und Gamedesigner einzusetzen. Vielleicht erklärt sich dadurch diese einzigartige Spielerfahrung, die sich in Sachen Emotionalität und Spielerfahrung von den meisten anderen Games drastisch unterscheidet.
Schon im Auftakt wird klar, dass dieser Titel andere Wege geht: Zwei Charaktere mit einem Controller zu steuern ist ungewöhnlich, sogar gewöhnungsbedürftig. Doch diese kurze Eingewöhnungsphase wird später im Spiel belohnt, wenn offensichtlich wird, dass diese mutige Integration der Controls mit der Geschichte verknüpft ist. Zusammen mit dem Rätseldesign, der tollen Grafik, der Story und der Musik ergibt sich ein Meisterwerk, welches in kurzen drei bis vier Stunden Spielzeit eine extrem dichte Welt zeichnet und eine hoch emotionale Geschichte erzählt.
eine Geschichte oder ein Märchen?
Die Story von Brothers ist in der nordischen Mythologie angesiedelt, die Spielwelt ist mittelalterlich mit Fantasy-Elementen. Die beiden Brüder Naia und Naiee begeben sich auf eine Reise, um ihren Vater zu retten, der an einer schweren Krankheit leidet.
Wie schon bei den Controls hat auch das Leveldesign bei Brothers die Aufgabe, die Welt, in der sich die Brüder bewegen, nicht einfach nur abzubilden, sondern mit visuellen Mitteln eine erzählerische Tiefe herzustellen. Immer wieder begegnen die Brüder Wesen oder bewegen sich durch Gebiete, die eine Hintergrundgeschichte voller Mythen und Legenden erzählen. Wer sich darauf einlässt, und nicht nur durch die Rätsel hastet, wird abseits vom unmittelbaren visuellen Eindruck eine dichte und wohlüberlegte Lore entdecken.
Nicht für Jedermann
Brothers ist nicht für Jedermann. Die ungewöhnlichen Controls, der geringe Schwierigkeitsgrad und die kurze Spielzeit waren Kritikpunkte bei Release. Für mich sind das Nebensächlichkeiten gewesen – meine Begeisterung ist durch das gesamte LP zu spüren. Denn mir ist nunmal Story wichtig, und Brothers ist ein Spiel, das mir in wenigen Stunden mehr Inspiration, Anknüpfungspunkte, Denkanstöße und Identifikation bietet als ein 100-Stunden-Open-World Gegrinde.
Brothers war und ist ein großartiges Spiel und ich empfehle es ohne mit der Wimper zu zucken. Kauft es und spielt es und wenn ihr Lust habt, guckt danach das LP! :D
>> Brothers - a Tale of Two Sons Playlist auf Youtube
Habt ihr Brothers schon gespielt? Oder es im LP bei mir gesehen? Wie hat es Euch gefallen und gibt es Spiele, die einen ähnlichen Effekt auf Euch hatte, wie Brother auf mich?
Anmerkung Offtopic:
Ich hatte dich seit du YT zurückgefahren hast extrem aus den Augen verloren und hab dann gestern deinen letzten Stream gesehen und könnte mir in den Hintern beißen, weil ich da nicht besser aufgepasst habe, was du genau machst.
Jetzt viel Erfolg bei allem und liebe Grüße von einem zurückgekehrten, seit L4D großen Fan.