Do you like Weihnachten?
von Manuel Schmitt // 17.12.2018 21:18 // 34

Da ist es wieder. Dieses süßliche, kitschige, in allen Farben leuchtende Weihnachten - und ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Jahr ausreichend dafür vorbereitet bin. Denn je nach Alter, Situation, persönlichen Erlebnissen und den aktuellen Beziehungen zu anderen Menschen ist Weihnachten, mehr als andere Festlichkeiten, von Grund auf verschieden. Ein Blick auf meine unterschiedlichen Weihnachtserfahrungen ...

Weihnachten ist ein Fest, dem man sich nur schwer entziehen kann. Und damit meine ich nicht nur die visuelle Präsenz in Form von abgetrennten Nadelbaumästen, glänzenden Lametta und Christbaumkugeln sowie schier unbegrenzten Vorräten an schokoüberzogenen Weichteigleckerlies, sondern ich meine auch die Erwartungshaltung, die von Mitmenschen an einen herangetragen wird. Nur wer als Einsiedler jeglichen Kontakt zu Anderen abgebrochen hat, wird sich der Aufforderung nach Besinnlichkeit und dem Geist der Weihnacht entziehen können.

Fakt ist, wer als aktives Mitglied in der deutschen Gesellschaft lebt, der wird Weihnachten in der einen oder anderen Form erleben und dabei das Fest jedes Jahr aufs Neue auf eigene Art und Weise kennenlernen. So ist es in diesem Jahr zumindest mir gegangen, und mir ist dabei aufgefallen, wie stark sich die Erfahrungen von Jahr zu Jahr unterscheiden.

Weihnachten als Kind

Die Zeit vor der Dekonstruktion des Coca-Cola-Santa-Claus, in der man als Kind über Wochen der Bescherung entgegenfiebert, ist vielleicht der Grundstein für den Erfolg des Weihnachtsfestes. Vergesst die Theorien über vom Christentum gekaperte, heidnische Rituale, über Mitras-Stiere und Opfergaben! Die ersten Weihnachten, die wir als Kinder mit großen Augen erleben durften, als wir ungeduldig Geschenkpapier zerrissen haben, um die als unerreichbar geltenden Gegenstände unserer Begierde endlich in den Händen halten zu können - das ist der eigentliche emotionale Dorn, den man uns unter die Haut getrieben hat, und der uns für den Rest unseres Lebens beeinflussen wird.

Christmas Child

Weihnachten als Konsument

Irgendwann setzt dann ein Umdenken ein: Weihnachten wird als Konsumfest verstanden, in den Geschenken und Gegengeschenken werden die Umsatzmaximierungen der Retailer erkannt. Und tatsächlich kann man die leuchtenden Beweise non-stop und überall finden. In den anbiedernden Reklametafeln, die augenscheinlich das Miteinander und die Nächstenliebe anpreisen, aber dann doch nur auf ihre Marke oder ihr Produkt aufmerksam machen wollen (siehe ALDI, EDEKA, LIDL). In der Armada von Weihnachts-Emails, die mit schneeüberhäuften Lettern "ganz besondere" Weihnachtsangebote anbieten. In Radiojingles, in Werbebriefen, in Clickbaits auf Webseiten, in persönlichen Anschreiben, in viralen Videos und Sonderangeboten der großen Portale. Wer einmal den Kapitalismus im Weihnachtsfest entdeckt hat, der hat wie Eva in den Apfel gebissen - und das Paradies wird nicht mehr so sein wie früher.

Weihnachten in der Einsamkeit

Und doch ... Als ich um das Jahr 2001 herum einmal aufgrund von einigen unglücklichen Umständen Weihnachten alleine verbracht habe und damit jeglichem Konsum-Verhalten abschwören konnte, war das einer der traurigsten Momente meines Lebens. Zugleich auch einer der lehrreichsten! Als Jugendlicher und junger Erwachsener erliegt der ein oder andere dieser Anti-Haltung, wenn Eltern und Geschwister langweilig sind oder nerven. Doch wer tatsächlich mal die volle Konsequenz einer solchen Haltung erlebt hat, der weiß, wie bitter Einsamkeit schmecken kann. Ich jedenfalls bin froh, dass es mir bisher nur einmal passiert ist ...

Weihnachten als Kreativer

Irgendwann kommt also der Moment, in dem man sich zähneknirschend wieder an das Weihnachtsfest anschmiegt. Wer im Dezember kreativ arbeitet, der wird sich der Thematik nicht vollends verschließen. Dann postet man ein witziges Weihnachtsbild. Veröffentlicht ein Update mit lustigen ingame Weihnachtshüten. Macht ein VLog auf einem Weihnachtsmarkt. Schreibt einen Artikel mit einem Weihnachts-Thema ( <- voll selbstreferenziell!). Und das vor allem, weil es funktioniert! Weil man sich als Teil einer großen Menge sehen möchte, die Weihnachten als eine positive, freundschaftliche Kraft genießen möchte. In der man sich für einige Zeit mit Vorweihnachtstress und Glühwein von den Problemen des Alltags ablenken kann. Und man kann ja trotzdem noch eine Prise Ironie hineinbringen (siehe Bild).

SgtRumpel Wahre Weihnacht

Weihnachten als Geschäftsmann

Noch schlimmer wird es, wenn man - wie in meinem Falle dieses Jahr - Weihnachten als Geschäftsmann erlebt. Denn dann beginnt Weihnachten schon im Oktober, wenn der Countdown startet. Bis Mitte November hat man Zeit, die Vorbereitungen für die Produktplatzierung im Weihnachtsgeschäft abzuschließen. Der 24. ist ein fester Termin, der nicht nach hinten verschoben werden kann. Wer nicht rechtzeitig mit seinen Produkten an den Start geht, verliert Kunden und damit Profit - ein Risiko, das mit zusätzlicher Werbung minimiert wird. Mit Werbeemails, mit Sonderangeboten, mit Clickbaits auf Webseiten, etc. pp.

Ich bin dann wohl ein schlechter Geschäftsmann. Denn ich habe mich entschieden, das Alendia-Buch und das neue Hörspiel erst nach Weihnachten zu veröffentlichen. Oder sagen wir lieber: Ich habe mich dazu entscheiden müssen. Denn ich bin mit beiden nicht rechtzeitig fertig geworden. Und bevor ich etwas Halbgares oder qualitativ Schlechtes herausbringe, lasse ich lieber das Weihnachtsgeschäft sausen. Und doch war es bemerkenswert, wie sehr ich von diesem Sog, den ein Weihnachtsgeschäft ausübt, beeinflusst wurde. Ich habe in diesem Jahr die kommerzielle Seite von Weihnachten aus einer anderen Perspektive kennengelernt. Gerade bei einem Projekt wie Alendia (und vor zwei Jahren übrigens auch Looterkings) sind solche Konsum-Happenings extrem wichtig, weil sie einen großen Teil des Umsatzes darstellen und damit auch vielleicht einen Teil des Projektes re-finanzieren können. Und damit schreibe ich einen Satz, den ich so früher nie geschrieben hätte: Leider konnte ich am Weihnachtsgeschäft – dem kapitalistischen Höhepunkt des Jahres – nicht teilnehmen.

Lebkuchen

Weihnachten als Mensch

Ich bin aber nicht unglücklich deswegen (naja, vielleicht ein bißchen :D ). Denn Weihnachten steht für mich vor allem für Familie. Ich freue mich, meinen neugeborenen Neffen kennenzulernen. Ich freue mich, meine Eltern und meinen Bruder wiederzusehen. Ich freue mich, ein paar ruhige Tage mit meiner Freundin verbringen zu können. Und ich mag Lebkuchen.

Und damit wünsche ich auch Euch, liebe Community, eine schöne Zeit mit Euren Freunden und Familien, ganz gleich wie Ihr Weihnachten dieses Jahr erlebt habt. Geniesst die Zeit zusammen, denn niemand weiß, was in 2019 auf uns zukommt. Yolo!

Wie hast Du Weihnachten dieses Jahr erlebt? Was ist für Dich an Weihnachten wichtig?

Photo 1, 2 & 4 stehen unter der CC0 Creative Commons Lizenz und sind von https://pixabay.com

Kommentare
Ke
Keksliz schrieb am 17.12.2018:
Weihnachten ist dieses Jahr für mich auch etwas anders, irgendwie zählt es nicht nur als Fest das man mit Familie verbringt (so wie es als Kind für mich war) sondern auch als Fest das man mit Freunden verbringt... in Weihnachtsstimmung bin ich zwar nicht so richtig, aber ich freu mich defintiv auf die Festtage. Nicht zu vergessen das letzte Geschenke kaufen ..oder erstmals überlegen was man schenkt..

Auf Alendia warten ist echt ne Qual Rumpi! Schäm dich! Ne Quatsch, wenn man nicht fertig wird, wird man halt nicht fertig. Ich finds super das du dir die Zeit, die du brauchst um es fertigzustellen, auch nimmst und ich bin da geduldig und warte gespannt. :3

Übrigens wünsche ich dir nen wundervolles Weihnachtsfest und wenn man sich nicht nochmal lesen sollte, einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
Ich weiß :( Was meinst Du, wie es mir geht! Ich habe schon voll tolle Cover und ne großartige Geschichte und schon fantastische Aufnahmen... und ich kann davon noch nichts zeigen!!!! :D

Dafür ist es dann nach Weihnachten nochmal voll spannend und so :D
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Do
Dorian Snowball schrieb am 17.12.2018:
Weihnachten finde ich persönlich immer das Highlight des Jahres.
Meiner Meinung nach gibt es nichts schöneres als zusammen mit Familie und Freunden zusammen Zeit zu verbringen. Dies tut man in dem sonst immer so hektischen Alltag meistens viel zu selten.
Den wie sehr man die Familie mag, fällt einem meistens erst zu spät auf.

Ich habe dabei gerade mit Absicht "Weihnachten" und nicht "Weihnachtszeit" geschrieben. Denn mit Weihnachtszeit verbinde ich heute (leider) diesen von dir beschriebenen kapitalistischen Höhepunkt, wohingegen ich mit "Weihnachten" die positiven, nicht kosumgesteuerten Aspekte des Festes meine.

Ich möchte dafür auch auf das Lied "Willkommen in der Weihnachtszeit" von Saltatio Mortis verweisen (wer das Lied noch nicht kennt -> Hört es euch an).

Das Lied endet mit den Versen:
"Lustig klingeln froh die Kassen
Und endlich sehe ich den Sinn:
Weihnachten, das Fest der Liebe
Ist gut für den Gewinn"

Und das finde ich furchtbar Schade.

Und damit wünsche ich euch allen frohe Weihnachten (und verweise auf meine Definition von Weihnachten)!
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
:D Das Lied von Saltatio kannte ich noch gar nicht :D Witzigerweise verbinde ich mit "Weihnachtszeit" immer die Zeit NACH Weihnachten, also die Feiertage im Kreise der Familie :D Das andere ist die Vor-Weihnachtszeit! :D
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Le
LeneNatal schrieb am 17.12.2018:
Ich werde Weihnachten (wieder einmal) in der Arbeit verbringen und bin eher genervt von dem Fest. Die alten Leute im Altenheim werden vergangenen Erinnerungen nachtrauern und durchgehend Deprimierend sein, während das Personal wie immer unterbesetzt irgendwie Festtagsstimmung verbreiten sollen, nebenbei ihre "normale" Arbeit verrichten soll UND das Weihnachtsfest zelebrieren soll, obwohl man selber überhaupt keine Lust darauf hat. Schließlich sitzen daheim die eigenen alten Eltern (oder eigenen Kinder und/oder restliche Familie) alleine und sind mindestens genauso Deprimiert wie die Alten in der Arbeit, weil Weihnachten einfach nicht mehr das ist, was es früher einmal war. Sagen zumindest immer die Alten. *augenroll*
Ich muss sagen als Erwachsene verliert Weihnachten generell den Zauber, denn er noch im Kindesalter hatte. Eine normale Entwicklung natürlich, der ich jetzt nicht wirklich nachtrauere. Wenn Weihnachten ein normaler Tag wäre, wie jeder andere auch, würde es auch keinen Unterschied für mich machen. Ein ganz klein bisschen bin ich sogar auf die Generationen neidisch, wo wirklich angeblich alles "besser" war und man sich über selbstgestrickte Klamotten unterm Baum freute, weil man einfach sonst nichts anderes hatte zum verschenken. Der Kommerz hat Weihnachten über die Jahre doch ein bisschen arg für sich eingenommen. Ich glaub die meisten Kinder wissen heutzutage nicht mal, dass Weihnachten "eigentlich" wegen der Geburt Jesu gefeiert wird (Wobei das Datum für den 24 dann auch nicht richtig wäre. Warum wird Weihnachten ausgerechnet am 24ten gefeiert und die eigentlichen Feiertage sind danach? Ich weiß dass der 24te nicht der richtige Geburtstag von Jesu ist, aber warum feiern wir den dann? *grübel*)
Weihnachten ist eigentlich nur für Kinder wirklich ein schönes Fest. Und zwar für die ganz kleinen, die noch nicht groß mit Spielzeug verzogen und gelockt wurden. Ihre Vorfreude ist trotz allem ehrlicher Natur. Vielleicht hätte ich sogar eine andere Meinung zu Weihnachten, wie ein Mensch der selbst Kinder hat und deshalb das Fest ganz anders erlebt, als ohne. (Wobei ich mir ehrlich gesagt dann ne andere Arbeit suchen würde, wo ich auch Weihnachten frei habe. Sonst hat man ja wieder nichts von dem Fest außer doppelten Streß. ;-) )
Mal gucken wer diesen langen Kommentar freiwillig ganz durchliest. *lach* Auf jeden fall ist das ein schöner Artikel Rumpel. Weiter so! *Daumen hoch*
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
Das wir Weihnachten am 24. feiern hat mit dem im Artikel erwähnten heidnischen Fest und dem Mitras-Kult zu tun ;) Weihnachten ist tatsächlich gar kein echtes christliches Fest, sondern wurde irgendwann mal auf einen heidnischen Feiertag gesetzt, damit das Volk diesen mit christlichem Brauchtum "überschreibt".

Und ja, ich habe mir den Kommentar ganz durchgelesen und hoffe, dass Du dann zumindest an Sylvester mit den Deinen feiern kannst. Deine Arbeit am 24.sten gehört hochgeschätzt, denn Alte, die alleine in einem Altenheim an Weihnachten sitzen, haben entweder schlechte oder gar keine Familien mehr. Wenn Du es schaffst, dort ein wenig Fröhlichkeit zu verbreiten, hast Du viel erreicht!
Ro
Rosalie antwortete am 18.12.2018:
Ich habe Deinen Kommentar freiwillig durchgelesen und man kann Dir einfach nur danken für Deine Arbeit an Weihnachten mit den alten Leuten. Ich kann völlig verstehen, dass Weihnachten für Dich den Zauber verloren hat (geht mir eigentlich auch so) um so beeindruckender ist es, dass Du das alles so durchziehst. Stelle ich mir nicht so einfach vor :)
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Va
Vantica schrieb am 17.12.2018:
Du wirst fertig wenn du fertig wirst - und nicht vorher. Ich kauf es auch nach Weihnachten noch :D so wie eben die letzte folge von Alendia gekauft habe.

Ansonnsten - tja, Weihnachten. Ich hatte schöne Weihnachten, ich hatte einsame Weihnachten (die ich so allein verbracht habe das es vielen nicht einmal auffiel das ich nicht da war als sie Feierten) mittlerweilen ist mir Weihnachten recht einerlei. Ich freue mich eigentlich eher mehr darauf Zeit mit meiner Frau und meiner Familie zu verbringen - aber das hat wenig mit Weihnachten zu tun.
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
Wenn Du in Weihnachten einfach nur einen Anlass findest, Deine Familie zu sehen, ist das auch genau richtig :) Das kann man zwar auch jederzeit machen, aber an Weihnachten haben dann doch alle mal Zeit :D
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Ti
Timo schrieb am 17.12.2018:
Das ist eine schöne differenzierte Ansicht auf das Ganze. Ich selbst konnte vorallem den ersten Teil nachvollziehen. Auch wenn ich die Atmosphäre und die Tradition sehr mag sind es die Ansprüche der Mitmenschen die mir die Vorfreude am Fest etwas nehmen. Dieses Jahr wird reisebedingt auch das erste Mal allein gefeiert. Ich weiß nicht wie ichs im Nachhinein sehen werde, aber im Moment ist es eher ein bisschen erleichternd. Dir (und euch) auf jeden Fall frohe Weihnachten. Lieben Gruß
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
Ich glaube, auf Reise ist es noch einmal anders, als es bei mir war. Ich wünsche Dir ein besonderes Erlebnis, sei es eine nette Bekanntschaft oder einfach nur ein überraschend gutes Essen in der Ferne! :D
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Li
Lini schrieb am 17.12.2018:
Ich bin ehrlich - Ich kann Weihnachten nicht ab. Das mag daran liegen, dass ich bisher noch kein Heiligabend oder Weihnachtstag wirklich schön war, da es immer Streit, Konflikte oder Enttäuschungen gab- Harmonie und Friede sind eben Fremdwörter in meiner Familie -, oder daran, dass mich der gesamte Konsumgedanke wahnsinnig stört... Wahrscheinlich beides.

Früher habe ich es genossen in der Vor-Weihnachtszeit durch den Schnee zu stapfen, und zu hören wie er unter meinen Stiefeln knirschend nachgibt, oder den Geruch von frischen Keksen in der Wohnung zu genießen, bevor ich sie mit Zuckerglasur bestrich und mit allem möglichen verziert habe. Ich habe den heißen Punsch auf dem Weihnachtsmarkt geliebt, während eine hell-beleuchtete Parade vorbei fuhr und der Klang der Musikanten die Straßen füllten. Da war ich allerdings noch ein Kind. Damals reichte ein selbst-gemaltes Bild.

Heute allerdings fühle ich mich gezwungen möglichst viele oder teure Geschenke zu kaufen, auch wenn das Geld dafür eigentlich gar nicht reicht. Habe ich dann nicht genug Geschenke, oder sind sie nicht teuer genug gewesen, fühle ich mich schlecht. Und wieso? Weil Menschen erwarten mittlerweile, dass sie große, tolle, teure Geschenke erhalten, anstatt dem eigentlichen Gedanken von Weihnachten nachzugehen. Es geht eben nicht mehr darum, dass man beisammen sitzt, gemeinsam isst, vielleicht sogar zusammen kocht, vielleicht in die Kirche geht und sich das Krippenspiel ansieht, oder dass man sich im Anschluss daran eventuell eine kleine Freude, in Form einer Aufmerksamkeit, macht. Nein, es geht um einen Geschenke-Schwanzvergleich. Je größer und je teurer, desto besser. Sind sie klein und billig, auch wenn sie einen Hintergedanken, wenn auch keinen Markennamen tragen, wird man mit Enttäuschung entgegnet. Ich schenke gerne, wenn ich glaube, dass es einen Witz hat, oder eine Geschichte da hinter steckt. Oder wenn es nützlich ist, zumindest für den Beschenkten. Aber stattdessen werden Gutscheine, Geld, und Nichtigkeiten verschenkt, die sich ein jeder auch selbst in jedem Markt kaufen könnte. Das nervt mich. Das ist nicht das Schenken und Weihnachten, dass ich gerne hätte.

Ich für meinen Teil würde Weihnachten dieses Jahr sogar gerne alleine verbringen. Einfach den Tag so genießen wie ich ihn für richtig halte. Ohne Konsum, ohne Streit, ohne Stress. Allerdings habe ich nachgegeben, weil jemand anderes sonst vor der Situation wäre, Weihnachten alleine zu verbringen, ohne es tatsächlich zu wollen. Da habe ich mich jetzt angeboten. Bereue ich dies es? Vielleicht.
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
Kennst Du den Film 'Single Bells' (https://youtu.be/neiFSzB0E_w) ? Ist vielleicht etwas zu nah an der Realität, aber Humor ist ja, wenn man trotzdem lacht ;)
Sg
SgtRumpel antwortete am 17.12.2018:
Wir haben in meiner Familie tatsächlich ein (recht tief sitzendes) Limit eingerichtet, da wir das Wettrüsten in Sachen Geschenken auch nicht so gut fanden.

Ein Freund von mir macht folgendes: Er sagt, dass ihm keiner etwas schenken soll, da er auch nichts verschenken wird. Und dass, wenn trotzdem ihm jemand etwas schenken will, er das Geld bitte in seinem Namen spenden soll. Finde ich eine gute Herangehensweise - man muss dann nur auch abkönnen, das alle anderen Geschenke kriegen und man selbst nicht :D

Der Konsumgedanke in Weihnachten ist immer nur durch unser eigenes Zutun möglich...
Li
Lini antwortete am 17.12.2018:
Nun ja. Auch wenn ich sage, dass ich nichts möchte, und auch nichts verschenken werde (habe ich tatsächlich auch schon zwei oder drei Jahre in Folge gemacht vor wenigen Jahren, bei einzelnen Personen immer noch), kamen trotzdem Geschenke an mich, sowie pure Enttäuschung und Anklagen, und ich darf mir das bei jeder Gelegenheit anhören. Das meinte ich unter Anderem mit der Erwartungshaltung. - Liegt vielleicht aber auch daran, dass man es bei manchen Menschen einfach nichts richtig machen kann. Da muss ich irgendwann auf meine eigene, kleine Familie warten. :D
Li
Lini antwortete am 17.12.2018:
Aber den Film werde ich mir mal anschauen und dich wissen lassen wie ich ihn fand.
Co
CookieEule antwortete am 22.12.2018:
Hi Lini,
neben dem Artikel hast Du es genauso auf den Punkt gebracht. Kann Dein Geschriebenes total nachvollziehen, vor allem den Punkt mit den teuren Geschenken und den Erwartungen der anderen. Manche Dinge bekommt man ja förmlich aufgezwungen.
Wünsche Dir dennoch eine schöne und hoffentlich ruhige Zeit. Für 2019 die besten Wünsche, vor allem Gesundheit.
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Al
Aláin schrieb am 17.12.2018:
Dazu kann ich nur meine Weihnachts geschichte reinschicken ^^ werbung ufff .Hab mich zum ersten mal in der synchronisation ausprobiert und meine Weihnachtliche Story erzählt bzw dafür verfasst was so genau mein Einstellung zu diesem Fest beschreibt^^.
https://youtu.be/GuqV7grTVCw
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Je
Jerina Lande schrieb am 18.12.2018:
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erscheinen mir die Weihnachtsfeiertage von damals wie eine typische Abhandlung des Hoppenstedt-Sketches aus Loriots Feder. Erst wurde das Weihnachtsessen vorbereitet, dann ging man in die- ausnahmsweise- prall gefüllte Kirche, anschließend wurde zuhause gegessen, dann wurden Weihnachtslieder gesungen, dann wurden die Geschenke ausgepackt und dann wurde es gemütlich. Als Kind sind all diese Momente natürlich sehr viel magischer, weshalb ich wohl gerade zu Weihnachten sehr an den üblichen Traditionen hing. Allerdings hat sich das alles seit meiner Jugend schleichend verändert. Angefangen bei den Geschenken, deren Anzahl sich stetig minderte, die jedoch dafür durchdachter waren als zuvor- entgegen den typischen Pralinenpackungen und Konfekttüten der Verwandtschaft. Ich habe vor langer Zeit begonnen, mich mit dem eigentlichen Gedanken des Weihnachtsfestes auseinanderzusetzen- bzw. mit der Stimmung, die ich selbst damit verbinden wollte. Ich habe dem gesamten Schenken in der Hinsicht abgeschworen, dass ich materielle Dinge nur dann schenke, wenn sie dem Beschenkten wirklich weiterhelfen und Freude machen. Ansonsten mache ich mir dank meiner kreativen Ader gerne die Mühe, einige Zeichnungen anzufertigen oder etwas mit persönlichem Wert zu basteln. Ich bin absolut kein Fan vom weihnachtstypischen Konsumverhalten und der Erwartungshaltung, über die in einem der vorigen Kommentare schon berichtet wurde.
Mir persönlich ist beim Schenken der Grundgedanke am Wichtigsten. Kommt das Geschenk von Herzen oder ist man letzten Endes nur ein weiterer Name auf einer Liste?

Dieses Jahr erinnert mich alles ein wenig an die Weihnachtszeit meiner Kindheit- aus guten Gründen. Ich werde Weihnachten dieses Jahr nämlich zum ersten Mal alleine mit meinem Partner feiern, und noch dazu in einem anderen Land. Von meiner Familie bin ich gerade ein paar tausend Kilometer entfernt. Es ist seltsam. Wahrscheinlich oder gerade deshalb habe ich begonnen, ein paar schöne Weihnachtsbräuche aus meiner Kindheit wieder aufzuwärmen. Zum Beispiel, eine Apfelsine mit Nelken zu bespicken. Plätzchen zu backen (das letzte Mal ist rund zehn Jahre her). Das mögen "einfache" Aktionen sein, doch sie haben eine große Wirkung. Die wichtigste Wirkung erzielt allerdings die Musik. Und auch, wenn manch einer mich dafür bis weit hinter die Stadtgrenzen jagen mag und es an Kitsch kaum zu überbieten ist- höre ich voller Freude, so wie damals als Kind, Rolf Zuckowski. Und ich genieße es. ^^
Sg
SgtRumpel antwortete am 18.12.2018:
Das mit den Geschenken sehe ich exakt genauso! Nur bei Rolf Zuckowski muss ich leider passen - da darfs dann auch an Weihnachten eine FolkMetal-Platte sein :D

Ich finde Weihnachten zu zweit auch sehr gut. Das habe ich auch schonmal mit meiner Freundin gemacht und es sehr schön. Hatten dann trotzdem noch einen SkypeCall mit der Familie :D
Je
Jerina Lande antwortete am 18.12.2018:
Lol :-D Mir geht's da hauptsächlich um schöne Erinnerungen. ^^ Ich musd zugeben, manch eine Textzeile ist für mich hart an der Grenze des Erträglichen. Die Geburt Gottes Sohns betreffend: "Wir können es nur glauben, denn unser Verstand ist zu eng für die Wahrheit." (WTF, welche Wahrheit!? :-D) Aber der Wunsch, die Kindheit wieder aufleben zu lassen, überwiegt dann doch. Daher kommt höchstwahrscheinlich auch die Freude daran.

Ich schätze, letzten Endes spielt es einfach eine große Rolle, ob man Weihnachten ganz alleine verbringt, wie du schon schriebst. Es geht nicht ganz spurlos an einem vorüber. :-) Und auch, wenn meine Familie diesmal nicht mit dabei ist, so verbringe ich eine wunderbare Zeit mit meinem Freund. :-)
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Nu
Nusstafel schrieb am 18.12.2018:
Ich bin da zum größten Teil deiner Ansicht, auch wenn Weihnachten sich in meinen Augen kaum verändert hat, obwohl ich erkannte, dass es dabei vor allem auch um Konsum geht. Das interessiert mich nicht (mehr) so sehr denn das eigentlich wertvolle ist die schöne, gemütliche Weihnachtsstimmung, die ich mir seit meiner Kindheit bewahren konnte.
Wobei ich zugeben muss, dass ich mir die Weihnachsstimmung selbst erzeugen muss, da Schnee für mich unbedingt dazugehört, dafür sorgt meine winterliche Weihnachtswelt in Minecraft und/oder die passende Musik.
Natürlich könnte man sagen, dass ich es nur künstlich aufrechterhalten kann und es deshalb eigentlich gar nicht mehr dasselbe ist, aber das ist ja was wir alle schon immer tun, Weihnachten ist ein Selbstläufer, wegen der geliebten Tradition und weil es einfach gut ist eine besinnliche Rechtfertigung für den Konsumhunger zu haben, der einen treiben kann. Oder aber ein gemeinsames Fest das den Anlass gibt zusammen glücklich zu sein.
Weihnachten, der Lückenfüller in/für unsere Seelen, gut, wichtig und richtig :D
Sg
SgtRumpel antwortete am 18.12.2018:
Ja stimmt, der Schnee spielte in meiner Kindheit auch immer eine große Rolle. Seitdem ich in Köln lebe, ist der Schnee sehr rar geworden :(
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Ch
Chrissi schrieb am 18.12.2018:
Bei Weihnachten kommts ganz stark drauf an. Für mich ist eher das Zusammensein das Schöne. Mit der ganzen Familie am Heilig Abend da sitzen und die ganze Stimmung eben. Das hat sich leider in den letzten Jahren ein bisschen geändert, da meine Geschwister Kinder gekriegt haben und zumindest meine Schwester mit den Kindern schnell die Geschenke an gefrühstückt hat, um wieder zu gehen. Und dann einfach die Gemütlichkeit gefehlt hat. Auch wenn mir die ganze Weihnachtsgeschichte an sich ziemlich egal ist, die Zeit verbindet trotzdem irgendwie :-)
Sg
SgtRumpel antwortete am 18.12.2018:
Ja, der Unterschied in der Wahrnehmung in Sachen Weihnachten ist wahrscheinlich am stärksten zwischen Kind und Erwachsener :D Als Kind schätzt man Gemütlichkeit einfach nicht, da sind die Geschenke wichtiger...
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Sn
Sneezemeat schrieb am 18.12.2018:
Sehr schöner Beitrag :)
Bei mir schwankt das wirklich von Jahr zu Jahr. Mal hab ich Lust auf Weihnachten, meistens eher nicht so, auch wenn ich mich auf die Zeit mit meiner Familie freue.
Dieses Jahr hab ich wieder enorm Lust darauf, was vielleicht auch daran liegen, dass ich mich dieses Jahr nicht so vom Geschenke-Kaufen-Rausch stressen lassen habe und einfach auch mal schöne Geschenke selber gemacht habe. Ich hoffe die kommen bei den Beschenkten auch gut an :D Ich werde auf jeden Fall eine schöne Zeit mit Familie und Freunden haben.
Ich wünsche dir und der Community eine schöne Zeit!
Sg
SgtRumpel antwortete am 18.12.2018:
Vielen Dank! Dir auch! Und viel Erfolg mit den Geschenken! :D
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Ro
Rosalie schrieb am 18.12.2018:
Oh die Weihnachtszeit, da hast Du einen ganz wunden Punkt bei mir erwischt. Ich kann ihr mittlerweile nicht mehr viel abgewinnen und freue mich eigentlich, wenn sie vorbei ist.

Das war eigentlich nicht immer so. Als Kind hatte ich eine traumhafte Weihnachtszeit. Meine Mutter hat alles dafür gegeben, dass wir Kinder eine tolle Weihnachtszeit hatten. Wir backten Kekse zusammen, bastelten Weihnachtsgestecke und schmückten den Baum. Ich spielte stundenlang in meinem Zimmer Weihnachtslieder auf der Blockflöte oder auf der Orgel (meine arme Mutter :D) Heiligabend und die anderen Feiertage kochte meine Mutter ein unfassbar gutes Essen und die Überraschung war für uns Kinder immer groß, wenn plötzlich wie von Zauberhand Geschenke unter dem Tannenbaum standen.

Mein Vater war früher auf Montage und meistens kam er erst am späten Nachmittag von den Baustellen nach stundenlanger fahrt nach Hause. Er freute sich endlich zuhause zu sein und wir freuten uns, endlich alle zusammen zu sein. So im Nachhinein betrachtet muss es für meine Eltern auch immer sehr stressig gewesen sein, aber sie haben es geschafft bei all der Arbeit uns Kindern eine wundervolle Erinnerung an Weihnachten zu hinterlassen.

Das mit den besinnlichen und schönen Weihnachten hatte sich bei mir spätestens damit erledigt, als ich anfing zu arbeiten. Der Dezember ist der schlimmste und stressigste Monat überhaupt. Bergeweise Arbeit türmt sich auf und es heißt immer: "Das muss bis Weihnachten fertig sein". Viele Überstunden und alle sind gestresst und zicken sich an. Man schleppt sich krank zur Arbeit, weil man die Arbeit nicht schafft, wenn man zuhause bleiben würde. Etliche Termine dann auch noch am Abend. Jahresabschlussessen, Weihnachtsfeiern, vorherige Treffen um die Weihnachtsfeier zu organisieren. Weihnachtsfrühstück im Büro mit Einkauf und Vorbereitung. Das alles noch zu der ganzen Arbeit die man sowieso noch hat. Die ganzen Aktionen sollen eigentlich dafür sorgen, weihnachtliche Stimmung aufzubauen, aber sie bewirken in Wirklichkeit nur das Gegenteil. Eigentlich hat gar keiner Bock drauf man fügt sich halt nur seinem Schicksal und hofft das alles schnell vorbei geht.

Dann kommen noch die gesellschaftlichen Zwänge dazu. Da ich eine Frau bin, erwartet man von mir, dass ich Kekse backe. Ganz viele und verschiedene Sorten, die ich dann zu den Weihnachtsfeiern mitbringen soll. Ich ernte jedes mal strafende Blicke wenn ich sage, dass ich keine Kekse backe und wenn ich welche mitbringen soll, dann würde ich welche kaufen. Meine Mutter ist sehr früh verstorben und seit sie nicht mehr lebt, backe ich nicht mehr gerne Kekse. Mit ihr zusammen hat es spaß gemacht, alleine mag ich es nicht.

Und dann kommt da noch die Sache mit dem Tannenbaum. Seit ich ausgezogen bin hatte ich nie einen Tannenbaum. Ganz ehrlich, ich brauche das einfach nicht. Ich sehe auch nicht den Sinn darin einen gesunden Baum zu fällen, ihn mir ins Haus zu stellen, bunt zu behängen und dann beim sterben zuzusehen. Lieber würde ich diesen Baum draußen beim wachsen zusehen. Immer wenn ich dies erwähnte, gab es jedes mal einen großen Aufschrei, als ob ich da was schlimmes machen würde. Immer musste ich mich rechtfertigen.
Vor ein paar Jahren habe ich mir einen künstlichen Weihnachtsbaum gekauft. Der ist so gut gemacht, dass man schon nah ran gehen muss um zu sehen, dass er nicht echt ist, aber sowas darf ich auch nicht erwähnen. Dann wieder Aufschrei und ich muss mich wieder erklären. Mich ärgert es, dass die Leute einen nicht einfach so Weihnachten feiern lassen können wie man möchte. Immer müssen sie ungefragt ihren Senf dazu geben. Soll doch jeder so machen wie er mag.

Seit meine Mutter tot ist, kommt meine Familie zu mir. Wir sind nur noch ein paar wenige. Heiligabend koche ich dann für alle ein schönes Weihnachtsmenü. Dann gibt es Bescherung und dann schauen wir einen Film zusammen. Irgend etwas lustiges oder einen alten Klassiker. Es ist immer ganz ruhig und ganz ohne Aufregung. So mag ich es am liebsten.

Dieses Jahr ist Weihnachten etwas ganz besonderes. Mein Bruder hatte im Sommer einen schweren Verkehrsunfall und kommt das erste mal nach 5 Monaten wieder nach Hause. Er darf über die Feiertage aus der Klinik raus und darüber freuen wir uns am meisten. Das alleine ist Geschenk genug für mich. Ich bin ein unglaublicher Familienmensch und für mich ist es am schönsten wenn alle gesund zuhause sind. Mehr brauche ich eigentlich nicht.

Wenn ich es genau nehme, ist das Weihnachtsfest eigentlich ganz schön, wenn wir so zusammen sitzen. Das was ich so gar nicht mag, ist die Vorweihnachtszeit mit all dem Stress und Kommerz. Aber ich habe es fasst geschafft, 2 von 5 Tagen habe ich schon überstanden. Die letzten 3 schaffe ich auch noch und dann ist erstmal Urlaub :)

Und Dir lieber Rumpel wünsche ich auch ein wunderschönes Weihnachtsfest und danke fürs lesen. Ist doch ein bisschen viel geworden :)

Sg
SgtRumpel antwortete am 18.12.2018:
Ha! Das mit dem Weihnachtsbaum habe ich in unserer Familie auch durchgesetzt! Ich fand das auch immer blöd, dafür einen Baum zu fällen, auch wenn die inzwischen dafür angebaut werden. Ich bin eh kein Fan von Weihnachtsschmuck, da langt mir auch eine Lichterkette irgendwo :D Du bist also durchaus nicht alleine mit dem Gedanken!

Den Vorweihnachtsstress kenne ich auch nur zu gut. Ich kriege das vor allem auch bei Bekannten mit, die in der Buchhaltung oder ähnlichem arbeiten, da gibt es ja feste Deadlines. Aber wie im Artikel beschrieben habe ich das auch aus der anderen Perspektive dieses Jahr miterlebt. Ich habe eben nur rechtzeitig die Reißleine gezogen! :D

Genieß die Zeit mit Deiner Familie und lass Dir von niemandem vorschreiben, wie Du Weihnachten zu verbringen hast! :D
Ro
Rosalie antwortete am 18.12.2018:
Danke Dir <3 Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine mit seinen Gedanken ist :)
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Ni
Nirda schrieb am 20.12.2018:
Danke für diese schöne Darstellung der unterschiedlichen Blickwinkel auf Weihnachten. Besonders berührt mich deine Beschreibung von Weihnachten in der Einsamkeit.
Für mich persönlich war dieses Fest immer unverrückbar mit meiner Mutter verbunden. Obwohl ich bereits im Arbeitsleben und dem "erwachsen sein" angekommen war, eine feste Beziehung hatte und über 600km vom Wohnort meiner Mutter entfernt wohnte - eines stand mit Sicherheit fest: der 24/25.12 wird zu Hause bei meiner Mutter verbracht.
Nirgendwo sonst fand ich dieses Gefühl von Zuhause, dieses Geschenk von unbedingter Liebe und diese komplette Entschleunigung sobald ich durch die Eingangstür getreten war.
Wir machten uns keine großen Geschenke, wir hatten keinen Weihnachtsbaum und gingen auch nicht in Messen oder zu großen Veranstaltungen. Alles was wir machten war, uns bewusst Zeit füreinander zu nehmen.

...war ...machten ...hatte - Dieses Jahr wird es zum ersten Mal anders.
In diesem Jahr ist meine Mutter gestorben. In diesem Jahr wurde ich nach knapp 10 Jahren Beziehung von meinem Freund verlassen. Und in diesem Jahr hatte ich mir überlegt, ganz alleine für mich Weihnachten zu feiern und vielleicht auf den Friedhof zu gehen.

Letzteres wurde mir nun von meiner Oma (der Mutter meiner Mutter) ausgeredet, sodass die bisher reservierten Tage nun bei der nächst höheren Generation verbracht werden. Ich fühle mich in dieser Entscheidung bestätigt durch deine Worte zum einsamen Weihnachten. Danke dafür!

Für Dich und alle die dies lesen: Habt eine wunderschöne Zeit mit den euch wichtigen Menschen und sagt ihnen einmal mehr, wie viel sie Euch bedeuten. Das kann man nicht oft genug sagen!
Sg
SgtRumpel antwortete am 21.12.2018:
Absolut richtige Entscheidung, zu Deiner Oma zu gehen! Höre auf die Frau, die hat Erfahrung! :D Zum Friedhof kannst Du ja trotzdem gehen :) Aber auch wenn vieles anders und scheinbar schlechter ist - Du hast immer noch eine Familie, die sich offensichtlich um Dich sorgt! Das ist sehr viel wert!
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Co
CookieEule schrieb am 22.12.2018:
Ich finde vor allem die Adenventszeit schön. Ich sitze tatsächlich ab dem 1. 12. im Arbeitszimmer und habe leise Weihnachtsmusik im Hintergrund laufen ... jedes Jahr den gleichen Doppelpack (besitze nur den) und bin damit total happy ... sind noch die "alten" Lieder aus den 50er oder 70er Jahren ... ich höre die rauf und runter.
Für mich gehören Kerzen, Räucherkerzen, grüne Zweige und ein bisschen backen dazu. Und ich hole die Weihnachtsdeko zur Freude meines Mannes raus. ;) Dafür gibt es keine Lichterketten - nur die eine am Weihnachtsbaum.
Dieses Jahr ging der Advent für mich rasend schnell rum ... übermorgen ist schon Heiligabend. Die Zeit vom 25. Dezember bis 1. Januar finde ich am wertvollsten - hier herrscht die meiste Ruhe. Das ist der ideale Zeitpunkt, den Terminkalender vorzubereiten und gestalten - da kommen Bilder, Erinnerungen, Listen, Ideen, Ziele Vorhaben und ein paar Sprüche/Gedanken rein. Da lasse ich mir immer viel Zeit, damit ich das kommende Jahr Freude daran habe und ihn gern benutze.
Weihnachtsmärke gefallen mir auch gut - gehe aber nur zum Schauen hin. ;) Der Glühwein ist entweder zu süß oder zu viel Alkohol drin ... und gebrannte Mandeln kaufe ich schon auf dem Vogelschießen Ende August ... und mehr ist leider nicht geboten ... außer auf den ganz großen Märkten. Würde gern mal ins Erzgebirge ... aber mein Mann hat "Angst" vor Deko und Co.
Stressig wird's mit Familie und Verwandschaft - zig Leute und "nur" zwei Feiertage. Und dann sitzt man den ganzen Tag faul rum und futtert ... das ist nix für mich. Einen Teil der Zeit könnte man so schön noch anders nutzen, z. B. zum Fotografieren. :)

Wir waren in der Advents- und Weihnachtszeit auch schon auf Reisen - das ist dann doch ungewohnt, wenn die Kugeln an den Palmen hängen. Einmal waren wir im Advent eine Woche in New York - mit Schnee, Sonne, Kälte und allem was dazu gehört. Das war eine unvergleichliche Woche. Und der riesige Weihnachtsbaum am Rockefeller Center ist genau so beeindruckend wie er in Kevin allein in New York dargestellt wird.

Als Kind fand ich die Weihnachtszeit noch spannender, vor allem den Adventskalender den man täglich offnete, um die Wartezeit zu verkürzen. Da hat es bis zum Heiligabend ja ewig gedauert. Das waren noch Zeiten ... da gab es sogar noch Langeweile.
Allerdings haben wir den Adventskalender wieder eingeführt - nur eben in der Erwachsenenversion.

Dein Artikel spricht viel Wahres an und die persönlichen Eindrücke finde ich interessant zu lesen. Jeder sieht die Sache mit Weihnachten anders - und manche mögen es gar nicht. Ich mache mir auch keinen Stress mit zig verschiedenen Plätzchensorten backen und Stollen noch extra - zwei bis max. drei unserer Lieblingssorten und das reicht zum Naschen. Den typischen Weihnachtsstress kenne ich nicht - bin da gar nicht erst eingestiegen. Geschenke kaufe ich dann, wenn ich was passendes übers Jahr sehe ... dann liegen sie eben noch ein halbes Jahr unterm Bett. ;) Hat der andere einen Wunsch, wird er einfach erfüllt. Allerdings habe ich den Geldbetrag pro Person für mich festgelegt. Ich kann einfach nicht verstehen, warum manche 300 € pro Person mehr für eine/mehrere Personen ausgeben ... am besten noch gegenseitig übertrumpfen.

Das schönste Erlebnis hatte ich vor zwei Jahren. Da habe ich meiner Tante einen Adventskalender als Büchlein gebastelt. Hinter jedem "Türchen" ... also jeder Seite ... war ein Text rund um das Thema Weihnachten versteckt. Da sie kirchlich ist, habe ich mich in dieser Richtung und mit Brauchtum beschäftigt. Sie hat sich riesig gefreut. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember ist sie dann verstorben. Ich war so froh, dass ich das noch gemacht/geschafft hatte ... nachdem ich den Brief abgesandt hatte, wurde ich belächelt und man hättes es mir am liebsten ausgeredet, hätte ich schon vorher von meinem Vorhaben erzählt. Am Ende, habe ich alles richtig gemacht ... denn sehen konnte ich sie nicht mehr - wir wohnen weiter weg von ihr.

Kurz zusammengefasst: ich mag Weihnachten sehr, vor allem die vielen Lichter - kann aber auf Konsum und Co. verzichten. Ich kaufe, was ich brauche und gut ist.
Außer den letzten Teil von Alendia - den muss (!) ich haben. :)

Ich wünsche Dir und Deiner Familie frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und für 2019 alles Gute, vor allem Gesundheit und berufliche Erfolge. Laß es Dir gut gehen und genieße die etwas ruhigeren Tage.
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Byrnak schrieb am 26.12.2018:
Weihnachten war eigentlich wie immer: Bei den Eltern sitzen, kleine Geschenke verteilen, etwas essen, reden und dann wieder gehen. Aber dann hat meine Bruder mir ein unerwartetes Geschenk gemacht: Ich werde Onkel! ^^ Naja, besser als unerwartet Vater zu werden, denke ich mal.
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...auf meinem Blog. Hier schreibe ich über mein kreatives Schaffen, philosophiere über das Leben und rege mich gelegentlich auch über gesellschaftliche Zustände auf.
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